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Gut besucht mit interessanten Einblicken in Werk und Leben der Architekten Familie Böhm – Gesprächsabend mit Paul Böhm im Pfarrsaal Herz Jesu Schildgen

Am 6. März hatte uns Corona noch nicht so eng im Griff. Also: Corona-Virus hin, Corona-Virus her. Die Einladung zum Gesprächsabend mit Paul Böhm, dem jüngsten Sohn Gottfried Böhms, welcher vor 60 Jahren die Pfarrkirche Herz Jesu in Schildgen gebaut hat, stieß auf das erwartet große Interesse. Rund 160 Gäste aus nah und fern füllten den Pfarrsaal der Gemeinde (die Vorgänger-Kirche) bis auf den letzten Platz.

Achim Rieks begrüßte als Mitglied des Kirchenvorstandes Herz Jesu und Vorstand des Begegnungscafés „Himmel un Ääd“ die zahlreich erschienenen Gäste, die fünf Teilnehmer der Gesprächsrunde und als besondere Gäste Josef Willnecker, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, den ehemaligen Stadtdirektor Otto Fell und die Künstlerin Kane Kampmann, die Ende März die Lichtinstallation „Okzident trifft Orient“ in der Herz Jesu Kirche gestalten sollte. Zwischenzeit musste dieses besondere Ereignis leider Corona-bedingt in den November verschoben werden (06. bis 08.11.).

In seinem Grußwort sprach Josef Willnecker den Veranstaltern der „Böhm-Veranstaltungsserie“ in Schildgen und insbesondere dieses Gesprächsabends sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern den großen Dank und die besondere Anerkennung der Stadt aus.

Auf dem Podium, Wohnzimmer-gemütlich eingerichtet vom „Himmel un Ääd“-Team, stellte Achim Rieks die „Akteure“ des Abends vor:
Paul Böhm, der mit seinem Vater und den Brüdern die Architekten-Dynastie Böhm weiterführt. Bekannt ist er vor allem hier im Kölner Raum durch die Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld, aber z.B. auch durch das Hans-Otto-Theater in Potsdam.
Katherin Bollenbeck, die die Abteilung Bau im Generalvikariat Köln leitet und Fachfrau für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kirchenbauten in Köln und Umgebung ist.

Karl Stabenow, den Leiter der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bergisch Gladbach und damit deren „Chef-Denkmalschützer“. Zu „seinen“ Denkmälern gehören auch die drei Böhm-Bauten: Herz Jesu Kirche in Schildgen, das Bethanien Kinderdorf in Refrath und das Rathaus in Bensberg (ehemaliges altes Schloss); mal sehen; ob und wann der Bergische Löwe in Bergisch Gladbach Stadtmitte folgt.
Stefan Knecht, selbst Architekt, der das Buch „Gottfried Böhm in Bergisch Gladbach“ geschrieben hat, in dem er sich mit der immensen Bedeutung von Gottfried Böhms Werk in seiner Stadt befasst.

Laura Geyer, die das Gespräch moderierte. Sie ist freie Journalistin und hat im vergangenen Jahr – gemeinsam mit Achim Rieks – das Buch „Die Königin der Kolonialwaren“ geschrieben, u.a. mit einem Porträt über Gottfried Böhm und die Herz Jesu Kirche.

Das Gespräch auf dem Podium war auf eine sehr unterhaltsame Weise voller Informationen, Erinnerungen aus und mit der Familie Böhm, Hinweisen auf andere interessante Böhm-Bauten in Köln und Umgebung, auf die Entwicklung und Zukunft der Kirchen als Kirchenraum oder mit anderer räumlicher Nutzung wie z.B. in Hürth-Kalscheuren, wo die Kirche – lt. Katherin Bollenbeck eine „tanzende Kirche“ –  jetzt als Kunstraum genutzt wird. Daneben gab es auch kritische Anmerkungen zum Sanierungsbedarf vieler Beton-Bauten, so auch der Herz Jesu Kirche, deren Türme nachträglich eine Blei-Verkleidung erhielten.

In der Pause öffneten sich die Türen der Herz Jesu Kirche. So hatten die Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, die Böhm-Kirche auch von innen anzusehen und zu erleben, was von vielen gerne angenommen wurde. Schließlich waren nicht nur Gäste aus Bergisch Gladbach anwesend, viele kamen von weiter her, wie die Autokennzeichen leicht erkennen ließen.

Nach dem Podiumsgespräch wurde reichlich von der Möglichkeit zu Nachfragen aus dem Publikum Gebrauch gemacht: zu architektonischen, religiösen, denkmalschützerischen Themen; aber auch Fragen zur „inneren Architektur“ der Böhm-Familie. Das zeigt, wie hoch das Interesse an den Böhm-Bauten allgemein und der Herz Jesu Kirche im Besonderen ist.

Am Ende dankte Pastor Darscheid dem Publikum für das rege Interesse und den Podiumsteilnehmern für ihre offenen, interessanten und auch persönlichen Gesprächsbeiträge und lud ein zu den weiteren Schildgener „Begegnungen mit Gottfried Böhm“ und insbesondere zum Schildgener-„Böhm-Highlight“, der multimedialen Lichtinstallation „Okzident trifft Orient – Architektur in Licht“ der Künstlerin Kane Kampmann, die die Herz Jesu Kirche innen und außen in einen Raum für Begegnung und Imagination verwandeln wird; begleitet von einem live gespielten Klangteppich aus Motiven westlicher und östlicher Musik (zwischenzeitlich Corona-bedingt verschoben auf den 6.-8.November).

Mit großem, anhaltendem Applaus bedankten sich die Gäste für den interessanten, sehr gelungenen Abend. „ … das war ein toller Abend gestern.“, so eine Besucherin , oder „Es war ein recht persönlicher Abend über Gottfried Böhm in sehr schöner Atmosphäre …  mir war es eine Freude in Schildgen dabei gewesen zu sein.“ (Elke Beccard, Geschäftsführung Bund Deutscher Architekten Köln).

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