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Tag des Offenen Denkmals – Die „Böhm-Kirche“ Herz Jesu in Schildgen

9:30 und 17:00
Kirchenführung für Erwachsene
Dr. Alexander Kierdorf

Die Pfarrkirche Herz Jesu entspricht nicht dem traditionellen Bild vom baulichen Mittelpunkt einer ländlichen Pfarrgemeinde. Vielmehr fügt der Baumeister Elemente aus Orient und Okzident neu zusammen: Materialien, Raum und Licht werden zu einem neuen Ganzen. Die Kirche als spiritueller Ort kann so auch dem modernen Menschen den Zugang zu Gott ermöglichen.


14:00 Uhr
Kirchenführung für Kinder – eine Kirche wie eine Schatztruhe

Familien mit ihren Kindern ab 4 Jahren entdecken die „Böhm-Kirche“ Herz Jesu in Schildgen.
Wir werden zu kleinen und großen Schatzsuchern und gehen auf Entdeckungstour in der Kirche.
Gibt es wirklich Schätze in der Kirche zu finden? Vielleicht finden wir Herzen in Herz Jesu?
Das werden wir herausfinden und uns in der Kirche ganz genau umschauen.
Christiane Kurth, Pastoralreferentin und Meike Ditscheid, Dipl.-Sozialpädagogin


15:00 und bedarfsweise 19:00, sofern der „15Uhr-Vortrag“ überbucht sein sollte.
Vortrag – Herz Jesu im Bau: viel Holz, Gussformen und die Betonier-„Bombe“
Dr. Alexander Kierdorf
Ort: im Pfarrsaal

Ein Fotoalbum aus dem Besitz des damaligen Pfarrers und Dokumente aus dem Pfarrarchiv ermöglichen es, den Bauprozess der Herz-Jesu-Kirche von der Präsentation der Entwürfe über den ersten Spatenstich und die Grundsteinlegung bis zur Weihe am 1. und 2. Oktober 1960 nachzuvollziehen. Der historische Fotoschatz zeigt bis in oft kuriose Details, wie mit Hilfe von hölzernen Schalungen, einem Kran und fleißigen Betonbauern die spektakuläre moderne Kirche in Schildgen entsteht.


Die Pfarrkirche Herz Jesu:
Die Pfarrkirche Herz Jesu Schildgen (eingeweiht 1960), eines der ersten großen Projekte Gottfried Böhms, lässt noch die Auseinandersetzung mit seinem Vater, dem großen Kirchenbauer Dominikus Böhm durchscheinen. In die Außenmauer der Kirche, rechts des Eingangsportals, ist ein Relief der Arche Noah eingelassen. Es stammt von dem Kölner Bildhauer Jochem Pechau, der häufig mit Gottfried Böhm zusammenarbeitete. Noahs Gesicht ähnelt dem von Böhms Vater Dominikus.

2007 wurde die Herz Jesu Kirche unter Denkmalschutz gestellt. In der Begründung heißt es: „(Sie) gehört zu den beeindruckendsten sakralen Bauwerken der Nachkriegszeit in Deutschland und weit darüber hinaus.“

In einem Interview im Herbst 2019 sagt Böhm selbst „Sie (die Herz Jesu Kirche Schildgen) ist mir eine der liebsten. Ich habe viele andere Dinge gebaut, die mich nicht so faszinieren“. (Seite 104, Die Königin der Kolonialwaren, Laura Geyer und Achim Rieks, Heider Verlag).

Gottfried Böhm, der am 23. Januar diesen Jahres seinen 100. Geburtstag feiern konnte und bereits 1986 als erster – und bis 2015 einziger – Deutscher den „Nobelpreis der Architektur“ (Pritzker-Architekturpreis) erhielt, hat mit der Herz Jesu Kirche nicht nur das prägnanteste Gebäude des Stadtteils geschaffen, er hat ihm auch ein neues Zentrum gegeben.

Die Kirche wird von einer fünf Meter hohen Sichtbetonmauser umfasst, deren Gitterportal auch geschlossen den Blick ins Innere zulässt. Mit der Abfolge der verschiedenen Höfe erinnert die Herz Jesu Kirche an den im Alten Testament genannten Tempel von Jerusalem sowie an frühchristliche und romanische Gotteshäuser. Von der Starße ist durch das Gitterprtal die erste, 192 erbaute katholische Kirche von Schildgen zu sehen, die heute als Pfarrsaal dient
Durch das lichtdurchflutete Atrium mit integrierter Taufkapelle gelangt man in den Innenraum. Der Altartisch bildet mit dem Tabernakel im Seitenschiff eine sichbare Einheit, die durch das gleiche Material, roten italienischen Marmor, betont wird.
Auf den Altar fällt Licht durch den architektonischen Baldachin, über dem sich der größte Turm der Kirche erhebt. Weitere Türme zeigen schon von außen Orte heiliger Feiern – Taufbecken und Beichtstühle oder laden zum Besuch ein über dem Gitterportal und durch den Glockenturm. Die Fenster in der südlichen und westlichenAußenwand lassen nah Entwürfen von Robert rexhausen die Gebete der Psalmen 104 und 117 in Glas strahlen. Karl Dedy aus Schildgen schuf die Kristallleuchten hinter dem Altar und die Verglasung des Atriums.
In den Jahren 1987 und 2011-2012 wurden Beton, Kegeldächer und Glasfassade saniert.

Biographie Dr. Alexander Kierdorf*1965 in Bensberg, Architekturhistoriker und Bauforscher mit Schwerpunkt auf der Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts in Köln und im Rheinland. Er engagiert sich unter anderem im Bergischen Geschichtsverein für das bauliche und industriekulturelle Erbe in Bergisch Gladbach und im gesamten Bergischen Land.

Treffpunkt für die Führungen: Innenhof der Herz Jesu Kirche, Altenberger-Dom-Str. 140 (Schildgen)

Alle Veranstaltungen an diesem Tag sind kostenfrei – Spenden gerne gesehen.

Begrenzte Teilnehmerzahl für die einzelnen Veranstaltungen.
Verbindliche Voranmeldungen 
inkl. Angabe von Telefonnummer und/oder Emailadresse haben Vorrang beim Einlass
(Einlass ohne Voranmeldung nur soweit freie Kapazitäten).
Bitte angeben, welche Personen zu einer Hausgemeinschaft gehören.
Anmeldungen an: pfarramt@herz-jesu-schildgen.de  oder 02202-81230

Wichtige Hinweise bezüglich „Corona“:
Am Tag der Veranstaltung sind die dann geltenden Infektionsschutzmaßnahmen zwingend einzuhalten (z.B. Abstände, Hygiene, Masken, Dokumentation der Teilnehmer mit Kontaktdaten).
Bei Maskenpflicht sind eigene Masken mitzubringen.
Eventuell kann es auch zur kurzfristigen Absage einzelner oder aller Veranstaltungen kommen.
Sofern die Situation es erforderlich macht, können kurzfristige Teilnahmebeschränkungen für die einzelnen  Veranstaltungen notwendig werden. In diesen Fällen geht es nach Anmeldedatum. Die angemeldeten Teilnehmer, die dann nicht mehr berücksichtigt werden können, werden telefonisch oder per Email benachrichtigt.

Kooperationspartner dieses Tages im Rahmen der Böhm-Veranstaltungsreihe „Expedition Heimat 2.0“ sind der Rheinisch-Bergische Kreis, das Katholische Bildungswerk Rheinisch-Bergischer Kreis, die Katholische Familienbildungsstätte Bergisch Gladbach, die Pfarrei Herz Jesu Schildgen sowie das Begegnungscafé Himmel un Ääd.

Datum

13. September 2020
Abgelaufener Termin

Uhrzeit

9:30 - 19:00

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Anmeldung erwünscht

Ort

Herz-Jesu-Kirche
Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach