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0kzident trifft 0rient – Architektur in Licht – die Gottfried-Böhm-Kirche Herz Jesu in Schildgen

Multimediale Lichtinstallation von Kane Kampmann und Live-Musik – Architektur, Licht und Musik verschmelzen miteinander.

Pfarrkirche Herz Jesu, Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach

20., 21. und 22. Oktober (Fr.-So.), jeweils 19:30 – 24Uhr. – Die Lichtinstallation wird bis 23 Uhr begleitet von Livemusik aus Ost und West – ägyptische Langflöte, arabische Zither, Klavier, Geige und Gesang.

Am Samstag (21.10.) ab 23 Uhr  – VJ-ing mit elektronischer Music by Kane & Shota.

Die Kirche ist an besagten Zeiten durchgehend offen – keine Anmeldungen – kommen Sie gerne auch mehrmals – nehmen Sie sich Zeit.

Im Pfarrsaal ist vor und nach dem Besuch Zeit und Gelegenheit für Begegnung und Austausch bei arabischen Kleinigkeiten und einem Glas Wein oder Wasser.

Der Eintritt ist frei!
Gerne großzügige Spenden zur Finanzierung der Installation.

Ein Projekt der Pfarrgemeinde Herz Jesu in Kooperation mit dem Himmel un Ääd-Begegnungscafé.

Anlässlich des 100. Geburtstages des weltbekannten Architekten und Kirchenbaumeisters Gottfried Böhm am 23.1.2020 war geplant, die kath. Pfarrkirche Herz Jesu in besonderem Licht erstrahlen zu lassen.
Ein besonderes ‚Licht-Wochenende‘ sollte der krönende Abschluss der „6 Begegnungen mit Gottfried Böhm in Schildgen“ zu seinem 100. Geburtstag werden. Leider mußte diese „Lichterfeier“ mehrfach coronabedingt verschoben werden.
Und mittlerweile verstarb Gottfried Böhm, der Meisterwerke der deutschen Nachkriegsmoderne schuf, 101-jährig am 9. Juni 2021.

Doch nun ist es soweit.

Mit der multimedialen Lichtinstallation „OKZIDENT TRIFFT ORIENT – ARCHITEKTUR IN LICHT“ verwandelt die Künstlerin Kane Kampmann die Kirche an drei Nächten in einen Raum für Imagination und Begegnung von Menschen unterschiedlicher Religionen, Kulturen und Generationen. Architektur und Licht, Licht und Architektur verschmelzen miteinander.

Natürliche Projektionen, bei denen vorhandene Strukturen wie die filigrane Ornamentik der Glasfenster in den Raum projiziert werden, überlagern sich mit symbolischen Motiven aus Abendland und Morgenland, Kalligrafien, geometrischen Formen, Sternenhimmel und Mondfinsternis.

Dabei verschmelzen die den Raum erfüllenden Lichtbilder mit einem von Shota Jincharadze (Klavier), Rita William (Gesang), Rageed William (ägyptische Langflöte Nay), Rimonda Naanaa (Quanun – arabische Zither) live gespielten Klangteppich aus Motiven westlicher und östlicher Musik.

Eine live performance mit Video, analogen Dias und elektronischer Musik von Kane & Shota,
Samstag Nacht ab 23 Uhr.

Während des Wochenendes werden keine Bänke im Kirchenraum sein. Dadurch ergibt sich ein neuer Raumeindruck und eine besondere Atmosphäre. Die Besucher können sich frei im Raum bewegen, umherwandeln oder auf dem Boden Platz nehmen, den Raum so völlig neu erfahren und die Lichtprojektionen mit der Musik auf sich wirken lassen.

Bei kleinen Leckereien und Getränken wird es im benachbarten Pfarrsaal, der Vorgängerkirche, an den 3 Abenden Möglichkeiten der Begegnung, des Gesprächs und Austausches in ungezwungener und gemütlicher Atmosphäre geben.
Den gestalterisch passenden Rahmen des Pfarrsaals schafft eine Fotoausstellung mit historischen Bildern aus der Bauphase der „Böhm-Kirche“ Herz Jesu.

Gottfried Böhm und die Herz Jesu Kirche
Aus der großen Zahl der bedeutenden Kirchen und Sakralbauten Gottfried Böhms zählt die Herz Jesu Kirche als eine der ersten nach Büroübernahme von seinem Vater Dominikus 1955 heute noch immer zu seinen herausragenden Kirchenbauten – Planung Ende der 1950er-Jahre, Einweihung 1960.
Sie gilt als eines der bekanntesten Beispiele aus seiner Serie von „sakralen Hofhäusern“, bei denen die eigentlichen Kirchengebäude hinter hohen Mauern verborgen liegen.

Die äußere Geschlossenheit, die wie Bekrönungen von Minaretten aufragenden schlanken Kegeldächer, die ornamentale Gestaltung sowie der schlichte Innenraum der Herz Jesu Kirche erwecken den Eindruck orientalischer Architektur. Im Volksmund wird sie daher auch schon mal „Moschee von Schildgen“ genannt. Mit seinen hinter der Mauer verborgen Höfen erinnert der Kirchbau an den alttestamentlichen Tempel von Jerusalem. Jerusalem, Schmelztiegel von Kulturen und Religionen, ein Ort zwischen Abendland und Morgenland, Okzident und Orient – Menschen begegnen sich.

Diese in der Architektur aufscheinenden Gegensätze sind Ausgangspunkt der multimedialen Lichtinstallation „OKZIDENT TRIFFT ORIENT“ von Kane Kampmann. Sie interpretiert die einzigartige Architektur von Gottfried Böhm als Gesamtkunstwerk und greift dabei sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte auf.

Gottfried Böhm, der 1986 als erster Deutscher den Pritzker-Architekturpreis („Nobelpreis der Architektur“) erhielt, sagte im Herbst 2019 anlässlich eines beeindruckenden Gespräches über die Herz Jesu Kirche in Schildgen: „Sie ist mir eine der liebsten. Ich habe viele andere Dinge gebaut, die mich nicht so faszinieren“. Ein Bericht dieses Gespräches ist hier nachzulesen.

Mit ihrer Lichtinstallation unterstreicht Kane Kampmann die Magie dieser außergewöhnlichen Architektur der Herz Jesu Kirche.

Jeder ist eingeladen, sich einzulassen auf die besondere Atmosphäre und den Zauber des Raumes.
Architektur, Licht und Musik bilden einen Rahmen, den Kirchenraum neu und ganz anders als gewohnt wahrzunehmen.

Biografie Kane Kampmann
Kane Kampmann studierte freie Malerei bei Prof. Franz Dank und Illustration bei Prof. Marianne Kohlscheen-Richter an der Werkschule Köln. Sie ist als bildende Künstlerin mit Lichtinstallationen, Fassadenprojektionen, als Bühnenbildnerin, Illustratorin und Malerin tätig. Zu ihren jüngsten Projekten gehören: DAS PARADIES IST ANDERSWO – eine raumgreifende Lichtinstallation zur Wiedereröffnung der romanischen Basilika St. Severin und in St. Michael, LE COEUR in Herz Jesu und HUMBOLDTS KOSMOS für die »Severinale« in Köln. Die von der Stiftung EVZ geförderte Trilogie der Fassadenprojektionen SICHTBAR MACHEN, die in Zusammenarbeit mit dem Museumsdienst sowie dem NS-Dokumentationszentrum Köln entstanden ist, wurde für die Top 3 des »Kulturereignis des Jahres 2022« nominiert. Die Aufführung des Oratoriums „Jahreszeiten“ von Joseph Haydn im Rahmen des Beethovenfestes 2023 in der Festivalzentrale Kreuzkirche erweiterte Kane Kampmann durch eine multimediale Ebene, die das klassische Werk in eine neue Perspektive setzt, zur „Vorstellung von einem paradiesischen Anderswo“.
www.kane.de 

Datum

20. Oktober 2023
Abgelaufener Termin

Uhrzeit

19:30

Ort

Pfarrsaal Herz-Jesu-Kirche
Altenberger-Dom-Straße 140, 51467 Bergisch Gladbach