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„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – Aschermittwoch: Start in die Fastenzeit mit dem „Hungertuch“

Das diesjährige Hungertuch ist auch in unserem Café-Schaufenster ausgehängt – schaut´s Euch gerne mal etwas genauer an.

Die Tradition der „Hungertücher“ stammt aus dem Mittelalter: die vor Ostern Fastenden (daher die Bezeichnung Hungertuch), oft Analphabeten, hatten so die Möglichkeit Inhalte aus der Bibel bildlich zu erfahren. In der heutigen Zeit machen alle zwei Jahre abwechselnd Künstler*innen aus der ganzen Welt aufmerksam auf die Kultur und die Probleme ihrer Heimat.

Die Künstlerin Lilian Moreno-Sánchez wurde 1968 in Chile geboren und lebt heute in Bayern:
„Die Kraft des Wandels meint die Kraft, die wir brauchen um in Krisen durchzuhalten und nicht nur das, sondern grundsätzlich in uns und in der Welt etwas zu ändern. Eine andere Welt ist möglich. Diese Hoffnung möchte ich teilen.“

Basis des Hungertuches ist ein Röntgenbild, das den gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit verletzt worden ist.
Neben Bettbezügen aus Klinik und Kloster verwendete Lilian Moreno-Sánchez Zeichenkohle, Gold und Straßenstaub vom Ort der Proteste.

Unsere Füße tragen und stabilisieren uns. Sind sie verletzt, verändern sie die Beweglichkeit eines Menschenlebens dramatisch. „Du stellst meine Füße auf freien Raum“(Psalm31,9) als biblisches Motto stellt die Zerbrochenheit in die Verheißung der Weite neuer Lebensmöglichkeiten. Das Motiv des gebrochenen Fußes weist auf die Passion Christi und auf die Fußwaschung als Zeichen der Liebe.
Mitten in der weltweiten Pandemie ist der gebrochene Fuß ein Symbol für unsere Verletzlichkeit und dafür, wie zerbrechlich die Basis unseres Zusammenlebens ist.
MISEREOR und Brot für die Welt setzen mit diesem Hungertuch ein Zeichen für die Ökumene: Gemeinden beider Konfessionen nutzen das Motiv und machen Mut, weiter an der Einen Welt zu bauen.

Quellen: Misereor, Brot für die Welt / Foto: Härtl/Misereor

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