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Der Oktober-Tipp von FAIRsuchen Schildgen: Moore retten – durch torffreie Blumenerden

Nur noch 5% der deutschen Hochmoore sind intakt! Wussten Sie, dass in den meisten Blumenerden 60 bis 80% Torf enthalten ist? Dieser stammt aus Hochmooren, wo ihn Torfmoose unter nährstoff- und sauerstoffarmen Bedingungen sehr langsam bilden. In einem Jahr wächst eine Torfschicht nur um 1mm!

Sonnentau

Der Torfabbau für Blumenerden hat katastrophale Folgen: Verlust einer hochspezialisierten Flora und Fauna, wie z.B. von Moosbeere und fleischfressendem Sonnentau, von Goldregenpfeifer, Kornweihe, Birkhahn und ebenso von Moorfrosch und Torf-Mosaikjungfer (Libellenart). Und: Freisetzung von Millionen Tonnen CO2, da es bei der Entwässerung zur Oxidation des gespeicherten Kohlenstoffes kommt. Allein in Deutschland entweichen aus entwässerten und landwirtschaftlich genutzten, ehemaligen Moorflächen jährlich 45 Mio. Tonnen CO2. Das entspricht der jährlichen Emission des gesamten deutschen Flugverkehrs!

Moor-Frosch

Dies erfordert den sofortigen Stopp des Torfabbaus für Blumenerden und die Wiedervernässung der landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Moorflächen. Gemäß der aktuellen Forschung ist danach eine Nutzung durch Anbau von Schilf und die Haltung von Wasserbüffeln möglich.

Jahreszeitlich passend zur winterlichen Vorbereitung der Gärten, Friedhofsbepflanzungen daher unser leicht umzusetzender Monatstipp:
Verwenden Sie Rindenhumus (max. 2 cm) oder Rindenmulch (Rindenstücke) statt torfiger Graberde.
Nutzen Sie torffreie Blumenerde statt herkömmlicher, torfhaltiger.
Bei problematischen Böden und bei Stauden geben Sie etwas Kompost oder torffreie Blumenerde mit ins Pflanzloch; bei Gehölzen Rindenhumus oder torffreie Blumenerde.

Natürlich kann man mit torffreier Blumenerde genauso umtopfen oder Kübel und Balkonkästen bepflanzen. Hauptbestandteile torffreier Blumenerden sind Rindenhumus, Holzfaser, Grüngutkompost und Kokosfasern; also alles umweltfreundliche Abfallprodukte.

Besuchen Sie im goldenen Oktober an einem schönen Tag doch einmal die wunderbaren Hochmoore des Hohen Venn im nahen Belgien oder besuchen Sie das direkt vor der Haustür gelegene Thielenbrucher Flachmoor in Köln-Dellbrück, entlang der S-Bahnlinie. (zusammengestellt von Christof Walter vom Team FAIRsuchen Schildgen).

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